Arp 2500 Foto: CC Rosa Menkman

Der ARP 2500 war im Jahr 1970 das erste Produkt der Firma ARP Instruments von Alan R. Pearlman in Lexington und ist längst ein echter Klassiker.

Der ARP 2500 stieß damals besonders in Universitätskreisen auf reges Interesse. Nicht wenige Hochschulen statteten ihre elektronischen Studios damit aus. ARPs Modularsystem unterschied sich in einer ganzen Reihe von Punkten deutlich vom bis dahin in diesem Marktsegment führenden Moog-System.

ARP 2500: Schaltmatrix vs. Patchcords

Die wohl auffälligste Besonderheit am ARP 2500 sind die Matrixschalter, die hier an Stelle der bei anderen Systemen üblichen Patchcords zur Verknüpfung der einzelnen Module zum Einsatz kommen. Die sowohl oberhalb als auch unterhalb der Module platzierten Schalter sind in Gruppen à 10 Schaltern zusammengefasst. Dabei ist die abgebildete MAIN CONSOLE mit 24, ein kleineres WING CABINET mit 12 solcher Gruppen versehen.

Diese Schalter sind eigentlich Schieberegler mit 21 definierten Positionen (OFF und 1 bis 20). Durch Verschieben des Sliders in der Vertikalen wird festgelegt, auf welchen der 20 horizontalen Signalschienen (Bus) das dem Slider zugeordnete Signal geführt wird. Beschriftungen an den einzelnen Modulen des ARP 2500 informieren dabei darüber, welche Inputs und Outputs mit den jeweiligen Schiebereglern verbunden sind. Zusätzliche Miniklinkenbuchsen ermöglichen bei Bedarf die Verknüpfung von oberer und unterer Schaltmatrix sowie die Verbindung des ARP 2500 mit externen Peripheriegeräten wie Mischpulten, Signalprozessoren etc.

Allerdings erweist sich dieses Prinzip der Schaltmatrix in der Praxis nicht gerade als unkritisch: Nicht selten treten beim ARP 2500 Probleme wie z. B. verschmutzte Kontaktleisten oder Übersprechen zwischen verschiedenen Bussen auf. Böse Zungen behaupten, Pearlman habe dieses System nur gewählt, weil er sich um jeden Preis von seinem direkten Konkurrenten Moog unterscheiden wollte.

Es ist aber wesentlich eleganter und übersichtlicher als der bei mit Patchcords verknüpften Systemen übliche „Kabelsalat“. Immerhin stellen die 240 Slider der Main Unit dem Anwender 4800 verschiedene Verknüpfungsmöglichkeiten zur Verfügung! Und das ohne auch nur ein einziges externes Patchkabel verwenden zu müssen.

Die Oszillatoren des ARP 2500

Ein zweiter Unterschied zwischen den Modularsystemen von Moog und dem ARP 2500 war die Tatsache, dass Pearlmans Oszillatoren deutlich stimmstabiler waren als die von Moog. Dies verwundert allerdings nicht, wenn man weiß, daß Pearlman bereits Anfang der 60er-Jahre ein Labor zur Entwicklung von Präzisionsschaltkreisen für Messgeräte betrieb, wodurch ihm die bei Synthesizern auftretenden Probleme wie Langzeitstabilität und Temperaturabhängigkeit der Schaltungen bereits hinlänglich vertraut waren.

Der Frequenzbereich der Oszillatoren des ARP 2500 reicht je nach Stellung des Range-Schalters entweder von 0,03 Hz – 32 Hz (LOW RANGE) oder von 31 Hz – 16 kHz (HIGH RANGE). Zur stufenlosen Justierung der Tonhöhe ist jeder der Oszillatoren mit je einem Drehpoti für Grob- und Feinstimmung ausgestattet. Fußlagenschalter wie beim Moog-System fehlen völlig, sodass die schnelle, exakte und zudem bequeme Oktav-Transponierung eines einzelnen Oszillators nicht möglich ist.

Insgesamt vier verschiedene Oszillatormodule wurden damals für den ARP 2500 angeboten: Das DUAL-OSCILLATOR-Modul 1023 bietet zwei Oszillatoren mit den Regelbereichen LOW und HIGH sowie den Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck, Sägezahn und Puls. Die Anwahl der Wellenform erfolgt per Drehschalter, ein gleichzeitiges Abgreifen der verschiedenen Wellenformen ist nicht vorgesehen. Die Pulsbreite lässt sich zwar manuell per Drehpoti regeln, kann jedoch nicht extern moduliert werden.

Beide Oszillatoren sind mit Doppelpotis für Grob- und Fein-Tuning ausgestattet, wobei der insgesamt zur Verfügung stehende Frequenzbereich volle 20 Oktaven umfasst. Für Oszillator A und B stehen jeweils fünf Steuerspannungseingänge zur Verfügung, von denen zwei per Drehpoti regelbar sind.

Die ARP 2500 Module 1004, 1004 p, 1004 r und 1004 t bieten jeweils nur einen Oszillator. Frequenzbereich und Wellenformen entsprechen denen des Moduls 1023, jedoch besteht hier zusätzlich die Möglichkeit der externen Pulsbreitenmodulation via Steuerspannung. Außerdem steht für jede der fünf Wellenformen ein separater Audio-Ausgang zur Verfügung, sodass diese auch gleichzeitig abgegriffen werden können. Bei den Versionen „p“, „r“ und „t“ liefert ein zusätzlicher sechster Audio-Ausgang eine Mischung der verschiedenen Wellenformen.

Die drei genannten Modulvarianten des ARP 2500 unterscheiden sich voneinander einzig und allein dadurch, wie die Audiosignale zusammengemischt werden können. Modul 1004 p stellt für jede Wellenform einen Drehregler zur Pegeljustierung zur Verfügung, sodass eine stufenlose Mischung der Signale möglich ist. Modul 1004 r bietet lediglich On/off-Schalter für die Wellenformen, und Modul 1004 t schließlich ist mit dreistufigen Umschaltern ausgestattet, mit deren Hilfe wahlweise die Wellenform aus der Mischung ausgeblendet (Position Off) oder entweder die positive oder negative Auslenkung der Wellenform angewählt werden kann.

Das Interessanteste der drei angebotenen Oszillator-Module für den ARP 2500 ist meines Erachtens das 1004 t, weil hier bei Bedarf die positive und negative Version einer Wellenform gleichzeitig zur Verfügung stehen. Es können also mit nur einem Oszillator als Modulationsquelle Effekte wie Stereo-Panning und Crossfades realisiert werden.

Die Filter des ARP 2500

Für das ARP-2500-System waren zwei verschiedene Filtermodule erhältlich: Das MULTIMODE-FILTER/RESONATOR-Modul 1047 enthält ein Multimode-Filter, welches sowohl als Tiefpass- (12 dB/Oktave), Hochpass- (12 dB/Oktave), Bandpass- (6 dB/Oktave) wie auch als Notch-Filter eingesetzt werden kann, wobei die verschiedenen Filterarten an separaten Ausgängen gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Sowohl die Eckfrequenz als auch die Resonanz des Filters sind spannungssteuerbar, wobei für beide Modulationsziele je vier Modulationseingänge vorhanden sind, von denen jeweils zwei mit zugeordneten Abschwächern versehen sind. Die Filtergüte lässt sich von 0,5 bis 512 variieren, was einem Regelbereich von 0 bis 54 dB am CUT OFF POINT des Filters entspricht. Die daraus resultierende Variationsmöglichkeit der Filter-Bandbreite liegt zwischen einem 32tel-Halbton und 2 Oktaven.

Eine Besonderheit des ARP 2500 Resonanzfilters (die sich übrigens auch beim E-mu-Modularsystem und beim „Synlab“-Modularsystem der Folkwang Hochschule Essen findet) ist das Feature KEYBOARD PERCUSSION. Ist diese Funktion aktiviert, werden die Gate- und Trigger-Signale der Tastatur dem Filter zugeführt, was bei hohen Q-Werten eine Oszillation des Filters auslöst. Der Regler für die mit FINAL Q bezeichnete Abklingzeit ist nur in dieser Betriebsart aktiv und dient dann zur Kontrolle der Ausschwingzeit der Filteroszillation.

Es konnten auch externe Signale in das Filtermodul des ARP 2500 eingespeist werden: Dafür war ein Audio-Eingang als Miniklinke, zusammen mit einem GAIN-Poti, integriert. Eine OVERLOAD-Anzeige warnte vor Übersteuerungen des Filterschaltkreises. Die Pegelspitze im Bereich der Resonanzfrequenz kann bei Bedarf mit Hilfe des RESONANCE-LIMIT-Schalters auf UNITY GAIN begrenzt werden.

Diese Funktion macht in erster Linie dann einen Sinn, wenn die Resonanzfrequenz des Filters auf eine Harmonische gestimmt wird, die im Eingangssignal ohnehin bereits sehr viel Pegel hat. In allen anderen Fällen empfiehlt es sich jedoch, den RESONANCE-LIMIT-Schalter in Position NORMAL zu belassen, da der Ausgangspegel des Filters bei hohen Resonanzwerten ansonsten zu gering ist.

Das zweite Filtermodul des ARP 2500 ist das FILTAMP MODULE 1006, bestehend aus einem vierkanaligen INPUT MIXER, einem 24-dB-Tiefpaß-Filter und einem VCA. Das Filter bietet Regler für Eckfrequenz und Resonanz, wobei die Eckfrequenz zusätzlich auch spannungssteuerbar ist. Der VCA kann wahlweise mit linearer oder exponentieller Charakteristik betrieben werden und liefert eine maximale Abschwächung von 100 dB.

ARP 2500: Ringmodulator

Ebenfalls mit einem solchen VCA ausgestattet ist das MODAMP MODULE 1005, bei dem sich an Stelle des Filters ein Ringmodulator befindet, der die Produktmodulation zweier Eingangssignale (A/B) ermöglicht.

In der Betriebsart MOD besteht das Signal, das am Ausgang anliegt, lediglich aus der Summe der Frequenzen (f1 + f2) oder der Differenz aus f1 und f2, während die ursprünglichen Signale unterdrückt werden.

In der Betriebsart UNMOD gelangt das Signal A an den Ausgang, wobei der Pegel mit Hilfe des UNMOD-GAIN-Reglers justiert werden kann. Die Umschaltung zwischen den Betriebsarten MOD und UNMOD lässt sich sowohl manuell per Taster als auch automatisch per Trigger und/oder Gate realisieren.

In der MOD-Betriebsart stehen beim ARP 2500 außerdem 2 Gleichspannungen mit zugehörigen Pegelstellern zur Verfügung. Sie lassen sich dazu verwenden, die beiden Oszillatoren, welche die Ringmodulator-Eingangssignale A und B liefern, gegeneinander zu verstimmen. Dadurch kann das modulierte Ausgangssignal in seiner Tonhöhe in eine gewünschte Beziehung zum unmodulierten Signal gebracht werden.

Mit dem Regler TUNE werden beide Gleichspannungsausgänge gleichartig beeinflusst, während mit dem Regler RATIO nur der Ausgang A verändert wird. Die Ausstattung des in das Modul 1005 integrierten VCA entspricht der des VCA im FILTAMP-Modul.

Die Hüllkurvengeneratoren

Drei verschiedene Module mit Hüllkurvengeneratoren waren für den ARP 2500 erhältlich:

Das DUAL ENVELOPE GENERATOR MODUL 1003 bietet zwei ADSR-Hüllkurven, die wahlweise im SINGLE- oder im MULTIPLE-TRIGGER-Modus betrieben werden können. Das Starten der Hüllkurven kann sowohl manuell per Taster als auch über Trigger oder Gate erfolgen, wobei sowohl die „normale“ als auch die invertierte Version der Steuerspannung zur Verfügung stehen. Die Zeiten für ATTACK, INITIAL DECAY und FINAL DECAY sind mit 0,001 bis 2,0 Sekunden deutlich knapper bemessen als bei den Hüllkurven der meisten anderen modularen Systeme.

Das DUAL ENVELOPE GENERATOR MODULE 1033 ist von den Features her identisch mit dem Modul 1003, bietet jedoch zusätzlich eine DELAY-Funktion, mit der sich der Einsatz der Hüllkurve im Bereich von 0,003 bis 3,0 Sekunden verzögern lässt.

Das fraglos interessanteste Hüllkurvenmodul des ARP 2500 ist das QUAD ENVELOPE GENERATOR MODULE 1046, das auch in dem abgebildeten Modell vorzufinden ist. Hier wurden die Module 1003 und 1033 zu einem Baustein zusammengefasst.

Die einzige Einschränkung des 1046 gegenüber den Einzelmodulen 1003 und 1033 besteht darin, dass die Steuerspannungen der beiden (nicht mit DELAY-Regler versehenen) Hüllkurvengeneratoren nicht in ihrer invertierten Form abgegriffen werden können.

Sample & Hold

Das SAMPLE & HOLD/RANDOM VOLTAGE MODULE 1036 für den ARP 2500 enthält zwei voneinander unabhängige Einheiten mit je einer Sample-&-Hold-Schaltung, einem Rauschgenerator und einer spannungssteuerbaren Clock. Die beiden vom Aufbau und von der Funktion her grundsätzlich identischen Einheiten unterscheiden sich lediglich dadurch voneinander, dass die Clock der ersten Einheit bei Bedarf als zusätzlicher Taktgenerator für die zweite Einheit benutzt werden kann.

Zur Speisung der Eingänge der SAMPLE-&-HOLD-Units können sowohl externe Signale als auch die RANDOM-Signale der integrierten Rauschgeneratoren eingesetzt werden. Aperiodische rhythmische Veränderungen lassen sich bei Bedarf dadurch realisieren, dass die Taktfrequenz der Clock von einer externen Steuerspannung – z. B. einer SLOW RANDOM VOLTAGE (s. u.) – moduliert wird.

Der ARP 2500 rauscht

Das DUAL NOISE/RANDOM VOLTAGE GENERATOR MODULE 1016 bietet zwei Rauschgeneratoren, die entweder WHITE NOISE oder PINK NOISE liefern. Zusätzlich stehen beim ARP 2500 zwei durch Filterung aus den Signalen dieser Rauschgeneratoren gewonnene SLOW RANDOM VOLTAGES zur Verfügung, die in erster Linie Modulationszwecken dienen.

ARP 2500 Foto & Montage: CC Rosa Menkman

Sequenzer

Das CLOCKED SEQUENTIAL CONTROL MODULE 1027 ist doppelt so groß wie die anderen Module des ARP 2500. Verglichen mit dem Sequenzermodul des Moog-Systems ist es für den gebotenen Funktionsumfang immer noch extrem kompakt, denn es bietet einen Sequenzer mit 3×10 Steps und integrierter spannungssteuerbarer Clock.

Frequenz und Pulsbreite der Clock sind sowohl manuell per Drehpotentiometer als auch extern über Steuerspannung kontrollierbar. Der Frequenzbereich der Clock reicht ohne externe Steuerung von 20 Pulsen pro Minute bis zu 400 Pulsen pro Sekunde. Mit externer Steuerung kann dieser ohnehin große Bereich noch deutlich erweitert werden.

Der Sequenzer des ARP 2500 bietet Eingänge für STEP, RESET, ON, OFF, VC WIDTH, VC FREQUENCY, Ausgänge für CLOCK OUT, die Steuerspannungen A, B und C und die POSITION GATES 1 bis 10.

Drucktaster ermöglichen die manuelle Anwahl der einzelnen Sequenzerpositionen. Mit Hilfe der POSITION-GATE-Ausgänge können in Verbindung mit den STEP- und REST-Inputs auch sehr komplexe Sequenzen realisiert werden.

Sind Sequenzen gewünscht, die anstelle von 10 Schritten mit drei verschiedenen Steuerspannungen 30 Schritte mit einer Steuerspannung umfassen sollen, so ist auch dies unter Zuhilfenahme des MIX-SEQUENZER-Moduls (1050) möglich. Dieses Modul enthält zwei 4-in-1-Mixer mit elektronisch gegateten Inputs, einen 8-Step-Counter und eine interne Clock. Die beiden Mixer bieten je vier INPUT-GAIN-Regler sowie ein Poti zur Regelung des Ausgangspegels. Sie können sowohl als zwei unabhängige 4-in-1-Mixer verwendet als auch zu einem 8-in-1-Mixer gekoppelt werden.

Die Schritte des MIX SEQUENZER lassen sich entweder automatisch (per Clock) oder manuell durchsteppen. Zusätzliche On/off-Taster und EXCLUSIVE-ON-Taster pro Schritt machen den MIX SEQUENZER zu einem sehr flexiblen, in Echtzeit bedienbaren Werkzeug mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Er lässt sich sowohl für einfache Umschaltaufgaben zwischen verschiedenen vorgewählten Klang- oder Modulationsquellen einsetzen, als auch – bei Verwendung hoher Taktraten – zur Erzeugung eigener Audiosignale heranziehen.

Polyphonie?

Wenngleich der ARP 2500 in erster Linie als monophones System konzipiert war, so war doch – bei einem entsprechenden Ausbau des Systems – in begrenztem Rahmen ein polyphones Spiel möglich. Das Tastaturangebot reichte von der monophonen 4-Oktaven-Standardversion bis hin zum 5-Oktaven-FOUR-VOICE-SPLIT-KEYBOARD, das über zwei separate, zweistimmig spielbare Bereiche verfügte.

Im Hinblick auf polyphone Anwendungen dürfte das VOLTAGE-CONTROLLED-VOICE MODULE 1045 für den ARP 2500 entwickelt worden sein. Dieses Modul enthält auf kleinstem Raum einen Oszillator mit den Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck, Sägezahn und Puls, ein 24-dB-Tiefpaßfilter, zwei ADSR-Hüllkurven und einen VCA. Die Möglichkeiten der einzelnen Sektionen des Moduls sind allerdings etwas eingeschränkt. Es gibt weder die Möglichkeit der Pulsbreitenmodulation noch invertierte Hüllkurven oder spannungssteuerbare Resonanz.

In einer Vorabinformation aus dem Jahre 1970 wurde noch eine Vielzahl anderer Module angekündigt, darunter unter anderem Frequency Shifter, Octave Fixed Filter Bank, Dual Reverb Module. Meines Wissens nach erblickte jedoch keines davon das Licht der Welt, sodass sich das Angebot des ARP 2500 auf den ersten Blick auf recht unspektakuläre, in ähnlicher Form auch von anderen Modularsystemen bekannte Module beschränkt.

Bedienung & Sound des ARP 2500

Der erste Schein ist hier jedoch etwas trügerisch, da die Stärken des ARP 2500 nicht unbedingt auf den ersten Blick wahrzunehmen sind, sondern eher im Detail liegen. Sie erschließen sich deshalb wohl nur dem, der tatsächlich die Gelegenheit bekommt, wirklich mit einem ARP 2500 zu arbeiten. Dann merkt man sehr schnell, dass die Arbeit mit diesem Instrument wesentlich effizienter vonstatten geht als etwa mit einem Moog IIIc.

Zum einen ist die Verknüpfung der einzelnen Module durch die Matrixschalter ohnehin viel bequemer und übersichtlicher, zum anderen ist jedes Modul bereits mit Input-Mixern ausgestattet, sodass man nicht – wie beim wirklich bis zur letzten Konsequenz modular aufgebauten Moog – auch noch stets erst Mixer in den Signalweg patchen muss. Auch das Routing innerhalb der Module des ARP 2500 ist bereits so gestaltet, dass externes Patchen zumeist nicht nötig ist, sondern die Betätigung einiger weniger Schalter bereits zum Abrufen bestimmter Funktionen ausreicht.

Auch die Stimmstabilität der ARP-Oszillatoren ist ohne Zweifel besser als die der Moog-Produkte jener Zeit, wenn auch Stimmungsschwankungen (bedingt etwa durch Schwankungen der Versorgungsspannung oder Kontaktfehler bei der Schaltmatrix) nicht immer ausgeschlossen sind.

Über Klangqualität lässt sich bekanntlich lange und ausdauernd streiten, aber ich glaube, dass derjenige, der weiß, wie ein ARP 2600 klingt, doch schon eine recht gute Vorstellung davon haben dürfte, was ihn beim ARP 2500 erwartet. Der Grundsound ist durchweg etwas neutraler und damit flexibler als beim Moog. Ob das nun ein Vor- oder Nachteil ist, darüber gehen die Meinungen sicher auseinander.

Das in meinen Augen besonders Interessante am ARP 2500 ist – neben der bequemen Art der Modulverknüpfung und dem gelungenen Design – in erster Linie die Tatsache, dass die Clocks von Sequenzer, Mix Sequenzer und Sample & Hold einen so großen Frequenzbereich haben, dass man mit ihnen auch im Audiobereich arbeiten kann und dann oft überraschende klangliche Ergebnisse erzielt, die einen durch und durch eigenen Charakter haben.

ARP 2500 gebraucht

Gut erhaltene ARP 2500 tauchen extrem selten auf dem Gebrauchtmarkt auf, und dann meist zu Preisen von über 10.000 Euro. Der Neupreis des ARP 2500 betrug Anfang der 70er-Jahre je nach Modulbestückung ca. $ 11.000,–. Unter Berücksichtigung der Inflation sind das heute aber auch knapp 70.000,– Dollar.